Da in vielen Emerging Markets die Inflation nachlässt, lockern Zentralbanken allmählich ihre Geldpolitik wieder. In vielen Ländern werden die Zinsen gesenkt, sodass die durchschnittlichen Leitzinsen zurückgehen.
Frühere Bedenken wegen der Währungsabwertung, vor allem gegenüber einem starken US-Dollar, hatten die Expansion der Geldpolitik in einigen Regionen gebremst. Aber durch den seit Anfang 2025 immer schwächeren US-Dollar hat dieser Druck nachgelassen, sodass die Zentralbanken flexibler geworden sind. Dadurch sind Emerging-Market-Währungen attraktiver geworden, sodass mehr in Emerging-Market-Anleihen investiert wurde.
Auch die Zentralbanken von Industrieländern haben ihre Leitzinsen weiter gesenkt, was den Notenbanken in den Schwellenländern noch mehr Spielraum verschafft.
Derzeit wollen wir vor allem Zinsvorteile nutzen. Dabei setzen wir weiter auf eine sorgfältige Auswahl und behalten die Risiken genau im Auge. Wir halten einige EM-Währungen für interessant, vor allem in Lateinamerika sowie in Mittel- und Osteuropa, wo die Bewertungen nach wie vor attraktiv sind. Außerdem setzen wir auf länger laufende Lokalwährungsanleihen in Ländern mit einer stabilen Inflation und vielversprechenden Zinsstrukturkurven. In Credits sind wir neutral positioniert und bleiben angesichts der eher engen Spreads diszipliniert.
Obwohl die Emerging Markets gelernt haben, die häufigen politischen Störgeräusche, insbesondere seitens der US-Regierung, auszublenden, behalten wir das Risiko plötzlicher Schocks sehr genau im Auge. Eine politische Wende oder ein unerwartetes weltpolitisches Ereignis könnten die Risikobereitschaft einbrechen lassen, und Wertpapiere aus den Emerging Markets könnten, weil sie sensibler reagieren, am stärksten von den Folgen betroffen sein.